Imke Byl, grüne Landtagsabgeordnete und Energie- und
Umweltexpertin ihrer Fraktion, besuchte das jüngste Treffen der BI „kein frack
in wf“ in Abbenrode. Nachdem Fracking seit einiger Zeit in den Medien und auch
im Bewusstsein der Bevölkerung fast nicht mehr vorkommt, kann nun eine neue
Entwicklung beobachtet werden.
MdL Imke Byl (4. v.l.) zu Gast bei der BI
Byl berichtete von den Versuchen der Landesregierung,
Probebohrungen für Schiefergas-Fracking in Niedersachsen zu ermöglichen.
Zusammen mit dem großen Druck der Bürgerinitiativen sei es der grünen Fraktion
gelungen, dies zu verhindern und Minister Althusmann eine klare Ablehnung
abzuringen. Nun soll aber Frackinggas aus den USA nach Deutschland und auch
nach Niedersachsen kommen. Dazu sollen Terminals für LNG (Liquefied Natural Gas
= Flüssiggas) an der deutschen Nordseeküste gebaut werden. Im Gespräch sind
Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Wilhelmshaven oder Stade in
Niedersachsen. Lange dümpelten diese Projekte wegen mangelnder
Wirtschaftlichkeit vor sich hin. Die Gewinnung von Frackinggas ist aufgrund der
aufwändigen Technik und der geringen Ausbeute teuer; auch in den USA, obwohl
dort die Umweltstandards kontinuierlich runtergefahren werden. Anschließend
muss das Gas mit erheblichem Energieaufwand auf ca. minus 162 Grad
heruntergekühlt werden, bis es sich verflüssigt, um es dann zu verschiffen,
gekühlt zu transportieren und am Ankunftsort wieder zu regasifizieren. Dieser
Vorgang ist sehr klimaschädlich durch das Fracking, die hohen Energieverluste,
den Transport und das ungewollte Freiwerden von Methan.
Damit die hohen Kosten etwas abgefangen werden, will die
Bundesregierung nun sogar die Gesetze ändern und die Kosten für den
Gasnetzanschluss auf die Allgemeinheit der Gaskundinnen und –kunden abwälzen.
„Eine Alternative zur Kohleenergie ist der Ausbau der Erneuerbaren, nicht der
Erdgasinfrastruktur. Auch noch Steuergelder in neuer Fossile Infrastruktur
verbrennen zu wollen, ist selbst für CDU und SPD absurd.“ erklärt Imke Byl.