Pressemitteilung der Bürgerinitiativen gegen Fracking:
Am 1. und 2. Mai trafen sich rund 30
Initiativen gegen Fracking in Hamburg-Neu-Allermöhe. An die 60 Vertreter
tauschten Erfahrungen aus und berieten zukünftige Strategien. Im Zentrum der
Diskussion standen neben Fracking die transatlantischen Freihandelsabkommen
CETA und TTIP, die Europawahl, die Strategie der Bundesregierung in Bezug auf
Fracking und die aktuelle Situation in den Bundesländern.
Auf deutliche Kritik trafen die Pläne
der EU-Kommission und vieler EU-Mitgliedsstaaten, diese Handelsabkommen
durchzupeitschen, darin insbesondere das Investorenschutzabkommen (ISDS). Das
ISDS würde internationale Konzerne juristisch auf die Stufe von Staaten stellen
und könnte nationale Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutzrechte aushebeln.
Konzernklagen würden hinter verschlossenen Türen verhandelt, ohne Möglichkeit
der Revision. Frackingvorhaben würden Tür und Tor geöffnet. Die
anti-Fracking-Bewegung sieht daher den Kampf gegen diese Abkommen als einen
Schwerpunkt ihrer Arbeit in den nächsten Monaten an.
Weitgehend unbemerkt von der
Öffentlichkeit soll in diesem Monat in Saal in Mecklenburg-Vorpommern ein
Frac-Vorhaben in bisher nicht dagewesener Größenordnung durchgeführt werden.
Die Bewegung befürchtet hierin das versuchte Einläuten einer neuen Ära des
ungehemmten Fracking in Deutschland und sichert dem Widerstand vor Ort ihre
Unterstützung zu. Die erwartbaren langfristigen Umwelt- und Gesundheitsschäden
und volkswirtschaftlichen Belastungen würden immens sein.
Die Anwesenden fordern die
Bundesregierung auf, endlich einen Gesetzentwurf vorzulegen, der Fracking zur
Aufsuchung und Gewinnung von fossilen Energieträgern ausnahmslos verbietet –
wie in der Korbacher Resolution gefordert. Die voraussichtlich für den
Frühsommer geplante Vorlage von Rechtsänderungsentwürfen zur Regulierung von
Fracking lehnen die Initiativen als den falschen Weg ab. Die Initiativen
fordern die Landesregierungen auf, wirksame Maßnahmen zur Verhinderung von
Fracking von Anfang an zu ergreifen, statt willkürlich Begriffe umzudefinieren,
um gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen. Die Teilnehmer sind sich einig,
dass Umweltverträglichkeitsprüfungen nur ein Plazebo sind.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass
nur das konsequente Vorantreiben der Energiewende und die schnellstmögliche
Abkehr von fossilen Brennstoffen in der Lage sind, unseren Kindern eine lebenswerte
Zukunft zu hinterlassen. Fakt ist: Der Versuch der Fracking-Befürworter, aus
der Krise in der Ukraine Kapital zu schlagen, ist als unverantwortliche
Panikmache anzusehen.
Die Initiativen planen zeitnah
öffentlichkeitswirksame Aktionen, zu denen sie ab sofort mobilisieren.
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